GB7 - Insektennisthilfen

Definition

Bewertet wird das Angebot von Nisthilfen für Insekten an der Hofstelle. Dazu muss mindestens eine der folgenden Maßnahmen umgesetzt werden:

  • Es werden fünf kleine Insektennisthilfen („Wildbienenhölzer“, „Wildbienensteine“) angeboten.
  • Ein Insektenhotel mit einer Oberfläche von 0,5 m² wird bereitgestellt.
  • Ein Sandhaufen oder Rohbodenstandort wird geschaffen und dauerhaft erhalten.

Die Bewertung erfolgt pauschal.


Bepunktung

Pauschal 3 Punkte. Die Summe der Punkte der Maßnahmen GB4, GB5, GB6, GB7 und GB8 ist auf 15 Punkte begrenzt.


Geeignete Standorte

Sonnige und möglichst trockene und witterungsgeschützte Standorte.


Wem nützt es?
  • Wildbienen, Grabwespen und weitere Insekten
  • Stängel, sowie Holzstücke oder Steine mit Löchern für in Hohlräumen nistende Solitärbienen
  • Rohbodenstandorte für im Boden nistende Insekten

Tipps und Umsetzungsideen

Künstliche Nisthilfen für Wildbienen können folgende Elemente beinhalten:

Für hohlraumnistende Wildbienen:

Angebot von Nistlöchern mit unterschiedlichen Breiten von 2 bis 9 mm. Die Tiefe beträgt 100 mm oder mindestens das 10-fache des Lochdurchmessers. Am hinteren Ende müssen die Löcher / Röhren dunkel und verschlossen sein, damit sie angenommen werden.

Material:

  • Unbehandeltes und abgelagertes Laubholz (Hartholz). Es sollte quer zur Faser gebohrt und auf ausreichend Abstand zwischen den Bohrungen geachtet werden (1,5 Bohrlochdurchmesser Abstand) damit später keine Risse im Holz entstehen. So kann Feuchtigkeit schlechter eindringen und das Risiko für einen Pilz- und Parasitenbefall wird verringert. Für ein möglichst glattes Bohrloch sorgen, sodass die Tiere nicht an Splittern hängen bleiben. Das Holz nicht durchbohren.
  • Steine mit kleinen Löchern: Geeignetes Material ist atmungsaktiv, etwa unglasierter Ton, Lehmstein oder Holzbeton. Es können spezielle im Handel erhältliche / selbst getöpferte Wildbienensteine oder auch Strangfalzziegel verwendet werden.
  • Stängel, bsp. aus Schilf, Brombeere, Holunder oder Bambus: Diese können gebündelt und in eine Konservendose gesteckt werden. Alternativ hohle Stängel von hinten bsp. mit Watte verschließen. Splitter vermeiden.

Für grabende Wildbienenarten, sowie weitere im Boden nistende Insekten wie Grab- und Wegwespen:

  • Als Teil einer Wildbienennisthilfe: Holzrahmen/Kiste gefüllt mit Lößlehm oder Lehm. Auf ausreichend Sandgehalt achten. Das Material sollte weich genug sein, sodass grabende Bienen selbst Löcher herstellen können.
  • Rohbodenstandorte:
    • Entfernen von jeglichem Bewuchs auf einer ausgewählten Fläche und dauerhafter Erhalt der vegetationsfreien Fläche.
    • Aufschüttung von humusarmem Rohboden, beispielsweise aus Sand, Lehm oder Löss. Der Rohbodentyp sollte an die Bedingungen am Standort angepasst werden: Sandstellen sollten nur in Regionen angelegt werden, wo Sandbodenstandorte grundsätzlich vorhanden sind. Wird eine Sandaufschüttung vorgenommen, sollten Sie nur ungewaschenen, leicht bindigen (ton-/lehmhaltigen) Sand mit unterschiedlicher Körnung verwenden, damit die später gegrabenen Gänge stabil genug sind.

Wildbienen mögen es warm und sonnig. Achten Sie daher bei künstlichen Wildbienennisthilfen darauf, dass sie vor Regen geschützt sind. Ggf. mit einem Dach als Regenschutz versehen. Das Dach sollte nicht zu weit hervorragen, um Beschattung zu vermeiden. Ein Maschendraht um die Nisthilfe herum schützt vor Vogelfraß.

Mögliche Bezugsquelle für geeignete Nisthilfen: Auf der Webseite naturschutzcenter.de oder im Nabu-Shop. Für Liebhaber gibt es opisch sehr ansprechend geschreinerte Wildbienennisthilfen, ausreichend atmungaktive Beobachtungskästen sind bsp. unter wildbienenschreiner.de erhältlich.


Häufige Fragen

Wichtige Dokumente und Anleitungen

Weitere Informationen zu Wildbienen, Insektennisthilfen und zur Schaffung von passenden Rohbodenstandorten: