G14 - Mehrjährige Blühstreifen/-flächen
Definition
Zur Anlage einer mehrjährigen Blühfläche muss eine Mischung gesät werden, die mindestens zehn verschiedene Blühpflanzenarten enthält. Die Blühfläche muss mindestens bis zum 15. März des übernächsten Jahres stehen gelassen werden. Eine Pflege ist grundsätzlich erlaubt aber auf einmal pro Jahr zu beschränken. Der Blühstreifen bzw. -fläche muss mindestens 1 m breit sein. Für Blühstreifen im Inneren von Gewächshäusern gilt, dass sie angerechnet werden können, wenn die Gewächshäuser regelmäßig tagsüber für längere Zeit offen sind. Diese Maßnahme kann nicht gleichzeitig als Gründüngung (G1 und G2) angerechnet werden. Diese Maßnahme wird in Abhängigkeit der Kultur entweder zum Acker- oder Gemüsebaukatalog gezählt. Blühflächen, die einen ganzen Schlag umfassen, werden bei Gemischtbetrieben (Gemüse + Acker) zum Ackerbaukatalog gezählt. Die Bewertung erfolgt gemessen am prozentualen Anteil der Maßnahmenfläche zur gesamten Gemüsebaufläche.
Bepunktung
10 Punkte je 1 % Gemüsebaufläche.
Geeignete Standorte
Gesamte Gemüsebaufläche. Starke Beschattung vermeiden (durch südseitigen Wald). Flächen mit hohen Beikrautdruck sind weniger gut geeignet für Einsaaten mit Regio-Saatgut.
Wem nützt es?
- Förderung von Blütenpflanzen: Einige Pflanzenarten blühen erst im zweiten Standjahr
- Nektar und Pollen für Insekten
- Eine höhere Zahl unterschiedlicher Blütenpflanzen bietet mehr Insektenarten Nahrung
- Spezialisierte Insekten sind auf bestimmte heimische Pflanzenarten angewiesen
- Überwinterungsmöglichkeiten für Insekten
- Nahrung und Rückzugsort für Vögel und Niederwild
Tipps und Umsetzungsideen
Bitte beachten: Falls Sie auf der betreffenden Fläche Maßnahmen im Rahmen von Förderprogrammen umsetzen, gehen die dort geltenden Vorschriften vor. Prüfen Sie, ob sich die Regelungen mit der hier geltenden Definition vereinbaren lassen.
- Je breiter der Blühstreifen desto besser, um Vögeln und Kleinsäugern Schutz zu bieten
- Blühflächen mit längeren Standzeiten haben ein höheres Potenzial zur Förderung der Artenvielfalt. Entsprechende Mischungen enthalten meistens mehr Pflanzenarten und bieten Nahrung für eine größere Zahl heimischer Insektenarten. Auch im Winter stellen sie Lebensräume für Feldvögel und Insekten dar und entwickeln insgesamt einen höheren Strukturreichtum.
Zusammensetzung der Mischung:
- Saatgutmischungen speziell für „mehrjährige Blühstreifen“, „Buntbrachen“, „Wildäsung“. Je mehr Arten desto besser.
- Es sollte sich möglichst um Regio-Saatgut gebietsheimischen Ursprungs handeln
- Es ist empfehlenswert, eine an den Standort angepasste Mischung auswählen und die enthaltenen Arten auf Fruchtfolgeverträglichkeit zu prüfen.
Anlage:
- Bereiten Sie ein feinkrümeliges, gut abgesetztes Saatbeet.
- Regio-Saatgut wird meist nur aufgestreut (Angaben des Herstellers beachten). Die Mischung kann für eine gleichmäßigere Verteilung auf der Fläche mit Schrot gestreckt werden.
- Nicht zu dicht aussäen, um am Boden lebenden Arten Bewegungsfreiheit zu bieten.
- Anwalzen fördert den Bodenschluss und die Keimung
- Einsaatzeitpunkt variabel je nach Standort, Witterung und Saatgutmischung, Angaben des Herstellers beachten.
Pflege:
- Bei starkem Auftreten von unerwünschten Beikräutern/Ausfallgetreide kann ein Schröpfschnitt sehr sinnvoll sein (nach dem Auflaufen der Blühmischung, aber vor der Samenreife der unerwünschten Arten). Ein höher gestelltes Mähwerk schont die Jungpflanzen der Blühmischung.
Jährliche Pflege möglich:
- Am besten immer nur Teilbereiche Mähen und zumindest Teilflächen über den Winter stehen lassen.
- Es ist besser zu Mähen mitsamt Abtransport des Mahdguts anstatt zu Mulchen, da eine deckende Mulchschicht zu schnell zu einer Vergrasung führen kann.
- Falls möglich, insektenschonend mähen: Ohne Aufbereiter und falls vorhanden bsp. mit Balkenmähwerk/Motormäher.
Weiterführende Informationen:
Häufige Fragen
Wichtige Dokumente und Anleitungen