A13 - Überjährige Blühstreifen/-flächen
Definition
Zur Anlage einer überjährigen Blühfläche muss eine Mischung gesät werden, die mindestens zehn verschiedene Blühpflanzenarten enthält. Ein Umbruch der Fläche darf erst ab Mitte März des Folgejahres erfolgen. Verbleibt die Fläche bis Mitte März des übernächsten Standjahres, wird die Maßnahme A14 zugeordnet. Die Bewertung erfolgt gemessen am prozentualen Anteil der Maßnahmenfläche zur gesamten Ackerfläche.
Bepunktung
8 Punkte je 1 % Ackerfläche.
Geeignete Standorte
Gesamte Ackerfläche.
Starke Beschattung vermeiden (durch südseitigen Wald).
Bei Vorkommen seltener Ackerwildkrautarten sollte auf eine Einsaat verzichtet werden. Auf das Vorkommen solcher Arten insbesondere auf ertragsschwachen / in den letzten Jahren extensiv bewirtschafteten Äckern achten.
Wem nützt es?
- Nektar und Pollen für Insekten
- Eine höhere Zahl unterschiedlicher Blütenpflanzen bietet mehr Insektenarten Nahrung
- Überwinterungsmöglichkeiten für Insekten, Nahrung und Rückzugsort für Vögel und Niederwild auch im Winter
Tipps und Umsetzungsideen
Bitte beachten: Falls Sie auf der betreffenden Fläche Maßnahmen im Rahmen der Öko-Regelungen, Agrarumweltmaßnahmen oder Vertragsnaturschutz umsetzen, gehen die dort geltenden Vorschriften vor. Prüfen Sie, ob sich die Regelungen mit der hier geltenden Definition vereinbaren lassen.
- Je breiter der Blühstreifen desto besser, um Vögeln und Kleinsäugern Schutz zu bieten
- Blühflächen mit längeren Standzeiten haben ein höheres Potenzial zur Förderung der Artenvielfalt. Entsprechende Mischungen enthalten meistens mehr Pflanzenarten und bieten Nahrung für eine größere Zahl heimischer Insektenarten. Auch im Winter stellen sie Lebensräume für Feldvögel und Insekten dar und entwickeln insgesamt einen höheren Strukturreichtum.
Zusammensetzung der Mischung:
- Saatgutmischungen speziell für „Blühstreifen“, „Buntbrachen“ oder „Wildäsung“ im Handel erhältlich. Je mehr Pflanzenarten desto besser.
- Für diese Maßnahme können Mischungen für einjährige Blühstreifen (bei Umbruch im nächsten Frühjahr, siehe Tipps und Umsetzungsideen bei Maßnahme A12) oder Mischungen für überjährige Blühstreifen verwendet werden (wenn die Fläche auch im zweiten Jahr zur Blüte kommt)
- In überjährigen Mischungen kann es sich um Kulturpflanzen, Wildpflanzen oder um eine Mischung aus Kultur- und Wildpflanzen handeln. Einige enthaltene Wildpflanzenarten blühen ggf. erst ab dem 2. Standjahr.
- Falls es sich um eine Mischung mit Kulturpflanzen handelt, sollten diese nektar- und pollenreich sein und keine gefüllten Blüten besitzen.
- Öko-zertifiziertes Saatgut ist vorgeschrieben. Achten Sie daher darauf, dass entweder alle in der Mischung enthaltenen Arten öko-zertifiziert sind oder dass Sie einen Nichtverfügbarkeits-Nachweis für einzelne Arten bzw. eine Ausnahmegenehmigung vorlegen können (weitere Informationen unter OrganicXseeds). Anbieter von überjährigen Blühstreifenmischungen mit 100 % ökologisch zertifiziertem Saatgut ist beispielsweise Camena.
- Aus Naturschutzsicht sollte ein möglichst hoher Anteil der Arten regio-zertifizierte Wildpflanzen gebietsheimischen Ursprungs sein.
- Es ist empfehlenswert, eine an den Standort angepasste Mischung auswählen und die enthaltenen Arten auf Fruchtfolgeverträglichkeit zu prüfen.
Anlage:
- Bereiten Sie ein feinkrümeliges, gut abgesetztes Saatbeet (auf Flächen mit hohem Beikrautdruck: Intensive mechanische Bearbeitung vorab und erhöhte Saatdichte. Mischungen mit Kulturpflanzen wie Buchweizen, Phacelia bilden einen schnell bodenbedeckenden Bestand und unterdrücken Beikräuter)
- Sähen Sie die Blühmischung möglichst oberflächlich ein (je nach Mischung, Angaben des Herstellers beachten). Die Mischung kann für eine gleichmäßigere Verteilung auf der Fläche mit Schrot gestreckt werden.
- Falls mögich, nicht zu dicht aussäen, um am Boden lebenden Arten Bewegungsfreiheit zu bieten.
- Anwalzen fördert den Bodenschluss und die Keimung.
- Einsaat-Zeitpunkt variabel je nach Standort, Witterung und Saatgutmischung, Angaben des Herstellers beachten.
Pflege:
- Bei starkem Auftreten von unerwünschten Beikräutern/Ausfallgetreide kann ein Schröpfschnitt sehr sinnvoll sein (nach dem Auflaufen der Blühmischung, aber vor der Samenreife der unerwünschten Arten). Ein höher gestelltes Mähwerk schont die Jungpflanzen der Blühmischung.
Weiterführende Informationen:
Häufige Fragen
Wichtige Dokumente und Anleitungen